Opa-Enkel-Wanderung Traufgang Hossinger Leiter

Traufgang Hossinger Leiter – Aussichtsreiche Rundwanderung am Trauf der Zollernalb

Hossinger Leiter

Hossinger Leiter

Wenn der Opa mit seinen Enkeln wandern geht, dann muss die Wanderung einige Anforderungen erfüllen: sie darf nicht zu lang sein, die Wege dürfen nicht allzu schwierig und steil sein, es muss ein paar Attraktionen geben und es sollte unterwegs möglich sein, gemütlich am Feuer zu grillen – und natürlich sollte auch das Wetter mitspielen, aber das hat der Opa leider nicht im Griff. Nun, nach einigem Überlegen haben wir (die Mutter der Enkel und der Opa) uns für einen der Traufgänge entschieden, für den Traufgang Hossinger Leiter. Es war eine gute Entscheidung, dem Opa und den Enkeln hat die Wanderung großen Spass gemacht. Die anschließende Übernachtung in der Jugendherberge Erpfingen und der Abstieg in die Unterwelt der Bären- und Nebelhöhle am nächsten Tag hat das Wochenende für uns alle zu einem tollen Erlebnis gemacht.

Traufgang Hossinger Leiter

Die Traufgänge sind Rundwanderwege am Rand der Trauf, des Steilabbruchs der Zollernalb, rund um Albstadt. Sie sind nicht nur sagenhaft schön und unglaublich naturnah, sondern sie erschließen als Tagestouren, prägnant und eindrucksvoll, die unverwechselbare schwäbische Natur- und Kulturgeschichte.

Hossinger Leiter

Die Hossinger Leiter ist Teil eines alten Verbindungsweges, der aus dem Eyachtal gut 250 Höhenmeter hinauf auf die Hochebene der Zollernalb führt. Sie besteht aus mehreren Stufen, teils aus Metall, teils aus Stein, und führt schließlich über zwei Brücken zu einer Grillhütte auf 845 Meter in der Nähe von Hossingen. Hier bieten sich einige Picknick-Bänke zum Grillen und Vespern an.

Tour-Datum 4. März 2017
Region  Deutschland, Baden-Württemberg, Zollernalb
Ausgangspunkt Parkplatz Bunnental zwischen Albstadt-Laufen und Albstadt-Lautlingen
Endpunkt Parkplatz Bunnental
Schwierigkeit mittelschwere Wanderung
Zeitbedarf 3 – 4 Stunden
Distanz 9 km
Aufstieg 460 m
Abstieg 460 m
Strecke Brunnental (660 m) – Gräbelesberg (900 m) – Kübelhansfels (880 m) – Grillhütte (845 m) – Hossinger Leiter (845 m) – Brunnental (660 m)
Verpflegung Traufganghütte Brunnental
Bemerkungen am oberen Ende der Hossinger Leiter befindet sich ein schöner Grillplatz mit offener Hütte
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Der Wetterbericht hat einen guten Wandertag versprochen: trocken, leicht bewölkt, nicht zu kühl und nicht zu heiss – und so ist es auch, so können wir frohgemut unsere Wanderung beginnen. Wir starten am Parkplatz Brunnental und folgen dem Weg am Waldrand.

Hossinger Leiter

Start in Brunnental

Hossinger Leiter

Am Waldrand geht es langsam aufwärts

Hossinger Leiter

Blick über das Eyach-Tal

Der Gräbelesbergweg biegt in den Wald ab, stetig geht es bergauf, manchmal auf Forstwegen, manchmal auf Wanderwegen, aber immer sehr gut ausgeschildert.

Hossinger Leiter

Die Wegmarkierungen sind eindeutig

Hossinger Leiter

Blick auf den Gräbelesberg

Hossinger Leiter

Spätwinterlicher Wald

Hossinger Leiter

Die Kinder haben ihren Spass

Hossinger leiter

Gleich sind wir oben

Dann sind wir endlich oben auf der Albhochfläche und steuern die Felsenfestung der Kelten an, den Gräbelesberg. Hier künden vier Meter hohe und bis zu hundert Meter lange Wehranlagen, die so genannten „Schanzen“, von kriegerischen Auseinandersetzungen vor ungezählten Jahren. Der Rundweg auf dem Berg ist auch mit den Kindern gut machbar, an den Steilabbrüchen muss man ein wenig auf sie aufpassen.

Hossinger Leiter

Blick vom Gräbelesberg über das Eyach-Tal

Hossinger Leiter

Hier wären die Enkel am liebsten hinuntergeklettert

Hossinger Leiter

Blick vom Gräbelesberg über die Schwäbische Alblandschaft

Der weitere Weg stellt sich als durchaus gemütlich dar, den größten Teil der Höhenmeter haben wir ja fleißig zurückgelegt. Nun wandern wir in einem sanften Auf und Ab in der Nähe des Traufs, mit viel Spass durch die noch kahlen Laubwälder vorbei am Heimberg und Kübelhansfels. (woher hat der Felsen seinen Namen? auf den Namen mit der Maus drauf fahren)

Hossinger Leiter

Enkel und Opa haben ihren Spass

Hossinger Leiter

Blick vom Traufrand

Hossinger Leiter

Gleich springen sie …

Hossinger Leiter

Was gibt es da wohl zu sehen?

Hossinger Leiter

Gemütliche Rast am Waldrand

Langsam wird die kleine Wandergruppe hungrig, aber zunächst müssen wir noch einige steile Treppenstufen im Wald abwärts. Dann erreichen wir die Wanderhütte mit Bänken und Grillstelle am oberen Ende der Hossinger Leiter. Schnell brennt ein kleines Feuer und die Würste, Maiskolben und Grillbaquette brutzeln.

Hossinger Leiter

Steil geht es hinunter zur Grillstelle

Hossinger Leiter

Gleich ist der Grillplatz erreicht

Hossinger Leiter

Grillplatz Hossinger Leiter

Unsere Rast- und Mittagspause war gut und lang genug, nun sind wir doch recht neugierig auf das eigentliche Highlight unserer Wanderung – auf den offiziellen Fotos sieht sie echt spannend aus. Dann stehen wir vor ihr und voller Freude laufen wir die ersten Stufen hinab, und dann weitere und dann um die Ecke und dann… ist die Leiter auch schon zu Ende. Was? Echt jetzt?

Ein Blick in die Geschichte: Jahrhundertelang war der Weg durch die Felsenschlucht der einzige Zugang vom bitterarmen Albdörfchen Hossingen zur wohlsituierten Talgemeinde Lautlingen, der kürzeste Weg zum Arbeitsplatz und damit zu einem auskömmlichen Leben. Vor dem Lohn allerdings stand die Tortur: zwei schwankende Holzleitem an der schwindelerregend abfallenden Felswand und ein einstündiger Fußmarsch. Als 1899 beschlossen wurde, dass ein Bahnhof in Lautlingen im Eyachtal gebaut werden sollte, beteiligte sich auch Hossingen daran. Bald darauf wurden die hölzernen Leitern mit Geld der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen durch stählerne ersetzt.

Vor diesem Hintergrund kann man gut nachvollziehen, welchen historischen Wert dieser Abschnitt des Premiumwanderweges hat, aber ohne diese Info kommt einem dieses Leiterchen doch etwas klein vor. Dennoch: heute sind die Hossinger Leitern ein beliebets Wanderziel der Zollernalb.

 

Der weiterlaufende Wanderweg führt in anmutigen Kurven weiter hinab ins Tal und spuckt uns bald wieder auf den Wiesen aus, die wir schon zu Beginn unserer Wanderung beschritten hatten. Nach ein paar Wegbiegungen stehen wir dann wieder vor der Traufganghütte Brunnental.

Für die Enkel und den Opa war das eine schöne, spassige Wanderung – nun sind wir gespannt und freuen wir uns auf die Jugendherberge.

 

Bärenhöhle – Nebelhöhle

Die Karls- und Bärenhöhle ist eine Tropfsteinhöhle auf der Schwäbischen Alb in der Nähe der Gemeinde Sonnenbühl. Sie setzt sich aus der 1834 entdeckten Karlshöhle und ihrer 1949 entdeckten Fortsetzung, der Bärenhöhle, zusammen. Umgangssprachlich wird der Begriff Bärenhöhle aber für die gesamte Höhle verwendet. Ihren Namen verdankt sie den zahlreichen Skeletten von Höhlenbären, die in ihr gefunden wurden. Etliche Schädel und Knochen sowie ein restauriertes Bärenskelett können in der Höhle besichtigt werden.

Auch die Nebelhöhle ist eine Tropfsteinhöhle auf der Schwäbischen Alb in der Nähe der Gemeinde Sonnenbühl. Sie liegt im Weißen Jura unter einer Kuppe in der Nähe des Albtraufs. Schon im Mittelalter wurde erstmals das Nebelloch erwähnt, ein Loch, aus dem im Winter Nebel empor stieg. Die Bezeichnung übertrug man auf die Höhle und nannte sie über Jahrhunderte hinweg Nebelloch. Die Bezeichnung als Nebelhöhle tritt dagegen erstmals im 19. Jahrhundert auf. Die Nebelhöhle weist vor allem prächtige Bodentropfsteine auf, insbesondere die zweite Halle, zu der man durch einen regelrechten Tropfsteinwald gelangt, wobei ein mannshoher Tropfstein mitten im Weg steht. Unterhalb von Kaminen findet man vereinzelt Sinterkaskaden.

 

 

Zuletzt aktualisiert vor 1 Jahr

Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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